Zilsdorf verkauft an Watt?

Natürlich ist es klar, dass der Gesetzgeber der Bundesrepublik Deutschland ausdrücklich auf Windkraftanlagen setzt. So wurde das Baugesetz entsprechend geändert. Die Verbandsgemeinde Hillesheim hat zum Thema Windkraftanlagen ein flächendeckendes Gutachten erstellen lassen. Es werden häufig Gutachten vorgeschoben, um den Bürgern etwas aufs Auge zu drücken. Gutachten sind bekanntlich häufig käuflich und kosten immer Geld, so oder so. In dem Hillesheimer Gutachten wird der Standort Walsdorf-Zilsdorf als sehr geeignet vorgestellt. Dies war natürlich von der Politik auch so gewünscht. Dass der Ortsbürgermeister Kolitsch Windkraftanlagen will, hat rein geldliche Gründe, denn der Betreiber muss dafür der Gemeinde etwas bezahlen. Die Eifel Zeitung berichtete darüber bereits ausführlich. In Zilsdorf will jetzt der Betreiber zunächst wahrscheinlich drei, dann aber bis zu zwölf Windkraftanlagen errichten und die befürwortenden Politiker stellen das Geld, das sie in die Kasse bekommen, über den Wunsch vieler Bürger, ohne Windkraftanlagen auch in Zukunft ruhig leben zu können. Natürlich gab es im Gemeinderat eine Mehrheit für die Windkraftanlagen. Wahrscheinlich, weil einige Befürworter, die das Geld sehen, einige Gemeinderatsmitglieder auf ihre Seite ziehen konnten. Dies mag alles demokratisch sein, aber trotzdem gegen die Bevölkerung gerichtet. Mal sehen, was bei der nächsten Wahl passiert. Aber dann ist es bereits zu spät. Der Ort wird verschandelt und muss sich wohl vom Fremdenverkehr komplett verabschieden.
Der Betreiber der Anlage Jörg Temme von der Trierer Watt GmbH war auch auf der Bürgerbesprechung im Zilsdorfer Gemeindehaus. Klar führte er aus, dass es ihm ausschließlich um das Geldverdienen gehe und dass auch klar sei, dass sich letztendlich auch Wertverluste für die Häuser in der Nähe der Anlage ergeben werden. Dafür sei er aber nicht zuständig. Das Thema Eisbruch von Rotoren sei auch ganz toll geregelt. Angeblich soll bei Eisbelag die Anlage automatisch abgestellt werden und dann erst wieder manuell hochgefahren werden können. Und wenn es doch einmal zu Eiswurfproblemen kommt? Nun ja, da hat Temme eine "liebevolle Erklärung" parat: Dann müssten eben vorher Absperrungen und Schilder angebracht werden.

Eins ist jedenfalls klar. So oder
so wird die Lebensqualität in Zilsdorf schlechter. Deshalb gibt es von Tag zu Tag mehr Windkraftgegner in Zilsdorf. Mit juristischen Mitteln will man wahrscheinlich dagegen angehen. Es ist bestürzend zu sehen, dass die Landschaft hier mittlerweile mit Windkrafträdern zerstückelt wird, weil fast jede Gemeinde Windkrafträder haben will, um ein paar tausend Mark pro Jahr in die Kasse zu bekommen. Dabei sind die Beträge zumeist auf 25 Jahre vorgesehen, aber insgesamt nicht den Gemeinden dauerhaft garantiert. Wenn eine Windkraftfirma einmal zumachen sollte, hat die Gemeinde sicherlich das Problem der Entsorgung. Denn eins ist klar, Windkraftranlagen leben nicht unendlich. Für ein paar Mark verkaufen einige Politiker und Abgeordnete die Erholungslandschaft Eifel. Wer dagegen protestiert, wird brutal mit Paragraphen und Richtliniensalat überschüttet. Die Logik hat wohl ausgedient. Dabei gibt es Gegenden, wo Windkraftanlagen errichtet werden können, aber nicht an jeden Ortsrand und schon gar nicht in die Nähe von Bebauung. Wie die Eifel Zeitung bereits häufig ausführte, sollten die Herren Ortsbürgermeister, Verbandsbürgermeister und Politiker insgesamt sehen, dass der Fremdenverkehr nicht vergrault wird und dass die Landschaft nicht durch Windkraftanlagen zerstückelt wird. Und das alles nur für ein paar lumpige Mark, die in der Gemeindekasse klingeln sollen. Wenn der Gesetzgeber das Thema Windkraftanlagen so hoch geschraubt hat, so ist dies gut, denn jede alternative Energiequelle muss genutzt werden. Das gilt auch hier wie sonst bei solchen Dingen für die Nutzung alternativer Energien. Als vor mehr als 25 Jahren die Nutzung der Atomkraft anstand, waren alle dafür. Niemand mag sich daran erinnern, dass es nur einen Wissenschaftler im Bundestag gab, der auf die Risiken vehement hingewiesen hat. Natürlich hatte er damals keine Chancen. Heute wissen wir, dass man auf ihn hätte hören sollen, auch wenn er eine Minderheit war. Ähnlich wird es sicherlich auch beim Thema Windkrafträder sein. In Zukunft heißt es nicht mehr Naturschutz- und Erholungslandschaft Eifel sondern Windkraftpark Eifel und im Winter fliegen dann wirklich die Fetzen, wenn die Rotoren Eis durch die Gegend schleudern. Und bei Sonne und Licht werfen die Rotoren hektische Schatten bis zu einem Kilometer Länge. Das macht dann nervös und zusammen mit Geräuschen der Windkraft tritt eine Hektik auf, die man sonst nur in bestimmten großstädtischen Gebieten kennt. Mit den drei Zilsdorfer Windkraftanlagen soll ein Arbeitsplatz geschaffen werden. Toll! Offensichtlich hat der zukünftige Betreiber aber nicht verraten, dass Zilsdorf noch einen weiteren Arbeitsplatz schaffen sollte, nämlich den eines Nervenarztes, denn das Schatten-Umherfliegen der Rotorscheiben-Zuck-Zuck-Zuck-Zuck geht auf die Nerven und schafft eben einen neuen Arbeitsplatz für einen Nervenarzt.
Dass manche Politiker und Behördenmenschen ein paar Mark Einnahmen über alles stellen, das ist menschenverachtend. Im übrigen geht das alles zu Lasten der Steuerzahler, die teuere Windkraft über hohe Strompreise subventionieren, damit dann, wie im Zilsdorfer Fall, eine Privatfirma aus Trier Privatgeld machen kann und dann der Betreiber großzügigerweise verspricht, ein paar Mark an die Gemeindekasse abzugeben. Dass ist ein toller Windkraftanlagengeldkreislauf. Zilsdorf und Co. sollten aber jetzt schon die möglicherweise bald fließenden paar Mark nicht in den Haushalt einstellen, sondern dafür Rücklagen bilden für die Entsorgung der Anlagen in der nahen oder mittleren Zukunft. Möglicherweise haben natürlich die Betreiber von solchen Anlagen kein allzu großes Interesse daran, bei später auftretenden großen Reparaturen für diese aufzukommen und schlussendlich auch dafür aufzukommen, die Ungetümer wieder abreißen zu lassen. Mal sehen, was da noch alles auf uns hier in der Eifel zukommt. www.eifelzeitung.de, zuständig Herr Döppes, 06592 929 777