29.01.2003


Niedersachsen, Landtagswahlen, Klimarettung durch CO2-Einsparung

Sehr geehrter Herr Dr. Penner,

Sie stellen in Ihrem Brief vom 28.01.2003 mit Recht 6 Thesen zu CO2 und Klima zur Diskussion.
Zur "Diskussion" braucht man allerdings Partner. Die gibt es in Niedersachsen nicht, weder in der Politik, noch in den Medien. Alle stecken hier den Kopf tief in den Klimarettungs-Sand, nichts dringt in ihre Ohren, geschweige denn in ihr Hirn und Herz.
Die Grünen werben zur Landtagswahl mit "Klimaschutz ist wählbar", alle Parteien stehen dahinter, keine Presse spießt das auf.

Welch ein Triumpf für Trittin!

Mit dem kleinen Finger hat er es geschafft, eine Deutsche Einheitspartei zu installieren und demokratische Alternativen zu unterlaufen.

Selbst die CDU und die FDP spielen mit Pauken und Trompeten das Lied von den "klimarettenden Zukunftstechnologien", um die Grundmelodie "Steuergeld-Vernichtungs-Technologien" zu übertönen.

Nichts ist da mehr von Wirtschaftskompetenz. Selbst einfache Bilanzierungen, (Energiebilanz und Kosten-Nutzen-Rechnung) werden nicht mehr beherrscht.

Alle Rechenkünste Niedersachsens scheinen sich mit den Braunschweigern Gauß und "Rechen-August" für viele Generationen verbraucht zu haben.

Nicht umsonst ist Niedersachsen unter den alten Bundesländern wirtschaftliches Schlußlicht.

Niedersachsen ist so bankrott, daß Eltern die Schulen streichen, putzen und als Hilfslehrer einspringen, damit der Pisa-Turm nicht noch schiefer wird.

Aber die Klimaschutzflagge wird hochgehalten, der letzte Pfennig da reingesteckt.


Wie läuft das praktisch?

Jahrelang haben Propagandatrupps unter Beteiligung der öffentlichen Hand vom Kindergarten bis zu den Universitäten, von kleinen Leuten bis zu den großen Verbänden und Kammern Klimarettungs-Nebelkerzen geworfen, damit alle noch "Hurra" schreien, selbst wenn ihnen das Fell schon über die Ohren gezogen wird.
Die Expo förderte noch die Selbst-Hypnose.
Propaganda, finanziert mit Steuergeldern.


Zurück zu den bankrotten Schulen.
Sie sind verrottet, schmücken sich aber mit Photovoltaik-Anlagen zur "Klimarettung".


Beispiel Barsinghausen, meine Nachbargemeinde:

Gerade wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert.
Kosten 824.000 Euro. - Steuergeld!

Die Elemente dafür stammen aus Fabriken, die in der Regel zur Hälfte mit EU- und Ländergeldern subventioniert werden. - Steuergeld!

Selbst die optimistischsten Berechnungen sagen nicht mehr voraus, als daß die Investitionskosten in Barsinghausen im günstigsten Fall nach 20 (!) Jahren durch die erzeugten und eingespeisten kWh (48,1 Cent) höchstens zu 85 % getilgt sein werden. Von uns Bürgern bezahlt! Verdeckte Subvention, verdeckte Steuer!

Nun stellte sich heraus, daß die Betonfassade nicht ausreichend tragfähig war, nachträglicher Einbau von Stahlträgern. - Steuergeld!

Um die gläsernen Photovoltaikelemente vor Fußballschüssen zu schützen, mußte die Stadt Pflanzbeete davor anlegen. - Steuergeld und Einschränkung des Freiraumes der Schüler!


Verdrängt wird von den Klimarettungs-Anhängern das große Problem, das auf uns zukommt, wenn in ca. 20 Jahren all diese gigantischen Anlagen kostenträchtig als Sondermüll entsorgt werden müssen. Allein dies verschiebt das Ziel einer sinnvollen umweltgerechten Zukunft eindeutig zugunsten des Phantoms Klimarettung.

Ausgerechnet Prof. Dr.-Ing., Dr. h.c., Dr. E.h. Karl Gertis brachte diesen Aspekt auf einem niedersächsischen Fachsymposium aufs Tapet - obwohl er auf der anderen Seite die Klimarettung mittels Gebäude-Fassadendämmung vertritt. (Ein weiteres Thema, das Beleuchtung verdiente).
Folgekosten zulasten des Steuerzahlers, Schäden für die Umwelt!


Keiner traut sich in Niedersachsen die Frage zu stellen nach Sinn und Unsinn, das wäre frevelhafter als Gotteslästerung!


Mein Mann und ich als begeisterte Segler träumten einmal vom Kauf einer kleinen Yacht. Man riet uns, zur Probe unter der Dusche 100-Mark-Scheine zu zerreißen und uns zu fragen, ob wir uns das leisten könnten und wollten.

Unsere Politiker stellen sich in Wind und Sonne und zerreißen 500-Euro-Scheine, und das nicht nur zur Probe, sondern als Dauerveranstaltung.
Es sind nicht ihre eigenen Scheine, sondern unsere, die uns an allen Ecken und Enden fehlen.

So sieht es aus in Niedersachsen vor der Wahl.

Kein Wunder, daß alle, mit denen ich spreche, mit mir einig sind: keine Partei ist wählbar.


Nachsatz:
Es paßt ins Bild, daß in unserer Gemeinde Ronnenberg - Schulen ebenfalls per Photovoltaik hochgerüstet zur Klimarettung - im ersten Abi-Jahrgang der neu eingerichteten Gesamtschule ein besonderes Lob auf eine Schülerin fiel (mit Presseecho), die im Leistungsfach mit dem Thema "Einzelheiten der Kyoto-Vereinbarungen" brillierte.