"Landschaftsbarbarei"

Zu dem (Rheinpfalz-)Artikel " Windräder sollen nicht überall stehen dürfen", Ausgabe vom 27. Oktober.00

Noch so viele Windräder können Steinkohlekraftwerke allenfalls entlasten, aber nicht ersetzen. Für die Grundlastversorgung unserer Industrie, insbesondere Chemie- und Autowerke ( ... ) sind sie absolut bedeutungslos. Die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung für jede Menge Windstrom zu jeder Zeit spricht der Strommarktliberalisierung Hohn. Sie begünstigt Windradbetreiber und die zugehörigen Grundstückseigentümer einseitig zu Lasten der nicht gefragten Allgemeinheit. Werden in Flächennutzungsplänen unter anderem Vorrangflächen ausgewiesen, und es finden sich interessierte Grundstückseigentümer, so können Rotortürme aufgestellt werden, ohne Rücksicht auf die Meinung der betroffenen Gemeinden und Bürger.
Die vom Windstrom bewirkte Einsparung an Kraftwerkskohle mit der entsprechenden CO2-Verringerung kann durch technische Stromsparmaßnahmen zu wesentlich geringeren Kosten bewirkt werden (...) Für prominente Zukunftsdenker und Systemanalytiker besteht die wichtigste und deswegen vordringlichste Maßnahme zur nachhaltigen Zukunftsgestaltung in der Verringerung der Energie- und Stoffströme.
Das bedarf einer tiefgreifenden Veränderung des Verbrauchs, der Ersetzung der Erzeugungstechnik durch eine andere (...).
Unter diesem, letztlich entscheidenden Gesichtspunkt erscheinen Windräder als Schandmale eines energie- und umweltpolitischen Irrwegs. (...)
Und was tut die VG Grünstadt-Land? Sie will "weitere will Vorrangflächen für Windkraftanlagen ausweisen". Sie ist im Begriff dieser unfaßbaren Landschaftsbarbarei weiteren Vorschub zu leisten.

Dr. Felix Conrad Kindenheim (31.10.2000 in Die Rheinpfalz, Grünstädter Ausgabe)