Das Vierte Reich
Kurfürst Kurt, der gewichtige oder: Morgenröte des "Mainzer Absolutismus" (II)
Seit „Einführung“ der von Politikern aller Couleur gepriesenen "Mainzer Republik", welche1792 anläßlich der franz. Revolution von der franz. Besatzung und deren "Konspiranten", den Mainzer Jakobinern, in Mainz, der Hauptstadt des Departement Du Mont-Tonnerre ausgerufen wurde, ist - auch wenn das damals in die Hose ging - auf jeden Fall in dem ehemaligen Departement Du Mont-Tonnerre (heute Rheinhessen-Pfalz) der Absolutismus - vom "Dritten Reich abgesehen - historisch nachweisbar VORBEI GEWESEN!
"Unser Vaterland drückt kein Despote mehr"

Im blickpunkt: Mertin will nichts von Namenslisten wissen
Justizminister: Keine Parteipolitik bei Justizposten
MAINZ (wif). Hat der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) auf die Besetzung von Justizposten Einfluss genommen? Gibt es eine Liste mit Namen sozialdemokratischer Juristen, die vom FDP-Justizminister für Beförderungen vorgemerkt werden sollten?
Diese in der Vergangenheit aus dem Umfeld von Justizminister Herbert Mertin verbreiteten Informationen bleiben nach der gestrigen Rechtsausschusssitzung weiter ungeklärt. Beck selbst konnte wegen der Bundesratssitzung in Berlin an der Befragung nicht teilnehmen - und Mertin wollte vor den Abgeordneten die kursierenden Gerüchte um Parteibuch-Karrieren nicht bestätigen.
Die CDU, auf deren Drängen die Sondersitzung einberufen worden war, zeigte sich im Anschluss enttäuscht. Der Frankenthaler CDU-Abgeordnete Christian Baldauf pocht daher weiterhin auf die Aussage des Ministerpräsidenten, weil nur er über seinen angeblichen Einfluss auf Stellenbesetzungen im Justizapparat und die mögliche Existenz einer Namensliste aufklären könne. Beck soll nun in einer der nächsten Sitzungen in den Rechtsausschuss zitiert werden.
Die gestrige Sitzung hatte in aufgeladener Atmosphäre begonnen. SPD-Abgeordnete warfen der CDU vor, "alle Jahre wieder" kurz vor Weihnachten mit einer vermeintlichen Skandalgeschichte Schlagzeilen produzieren zu wollen. Durch zahlreiche Zwischenrufe ("Da wird wieder was aufgeblasen") oder - wie beim Kuseler SPD-Abgeordneten Jürgen Hartloff - durch das Erscheinen mit Nikolaus-Zipfelmütze, machten die Sozialdemokraten keinen Hehl aus ihrer Haltung.
Justizminister Mertin hingegen trat den Vorwürfen der CDU mit gewohnt stoischer Miene entgegen. Es gebe immer wieder Gespräche mit dem Ministerpräsidenten, bei denen "der Sachverhalt sondiert werde", erklärte Mertin. Dabei würden auch Namen von möglichen Bewerbern genannt, bei einzelnen sei durch Presseveröffentlichungen die Parteizugehörigkeit bekannt, letztlich spiele diese aber keine Rolle. Denn, so Mertin, unabhängig von allen Gesprächen würde er Entscheidungsvorschläge zur Besetzung von Posten ausschließlich nach Recht und Gesetz formulieren. Solche Vorschläge müssten bei einer Konkurrentenklage vor Gericht Bestand haben, insofern hätten unverbindliche Namensnennungen keinen Einfluss auf das Verfahren. Was zähle, seien die Zeugnisse und Leistungsbewertungen.
Bei der Besetzung der Stelle des Landgerichtspräsidenten von Mainz hätten er und Beck unterschiedliche Standpunkte eingenommen. Dies sei legitim, sagte der FDP-Politiker. Wie berichtet, hatte Beck den von Mertin vorgeschlagenen Mainzer Leitenden Oberstaatsanwalt Klaus Puderbach abgelehnt. Puderbach sagte gestern auf Anfrage, er werde sich erneut bewerben. Kommentar RON - RHEINPFALZ ONLINE, Freitag, 21. Dez 01 03:45 Uhr

Kommentar: Handzahm
Von Winfried Folz - Mertins Beteuerung, das Parteibuch spiele bei Justizposten keine Rolle, wirkt unglaubwürdig. Es gab in der Vergangenheit deutliche Hinweise darauf, dass Justizminister Herbert Mertin eine Personalpolitik nach Parteibuch aufgezwängt werden sollte.
Der SPD wird nachgesagt, eigene Leute ins Spiel bringen zu wollen, um die angeblich "schwarze" Justiz rot zu färben. Gerade aus dem Justizministerium waren vehemente Klagen über gezielte Einflussnahmen zu vernehmen. Wie anders hörte sich das doch gestern aus dem Munde des FDP-Ministers an. Der sprach von "Sondierungsgesprächen", deren Unverbindlichkeit nicht angezweifelt werden dürfe. Von personalpolitischen Wunschzetteln war nicht mehr die Rede. Der liberale Tiger schnurrt wieder wie ein Kätzchen. RON - RHEINPFALZ ONLINE, Freitag, 21. Dez , 03:45 Uhr

"Die Herzenssachen sind abgearbeitet"
Ex-FDP-Fraktionschef Dieckvoß über die Koalition
MAINZ. Ist der heftige Koalitionsstreit um die Besetzung des Präsidenten des Mainzer Landgerichts weit mehr als ein gewöhnlicher Hauskrach der Regierungspartner SPD und FDP? Für den früheren langjährigen Vorsitzenden der FDP-Landtagsfraktion, Hans-Hermann Dieckvoß (Kaiserslautern), ist der Konflikt ohne Beispiel in der über zehnjährigen Zusammenarbeit der Koalition: "Nein, so etwas ist mir aus der Vergangenheit nicht geläufig", sagte er am Wochenende im RHEINPFALZ-Gespräch.
Auslöser der Krise: Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hatte dem Personalvorschlag seines Justizministers Herbert Mertin (FDP) für die Chefposition im Mainzer Landgericht die Zustimmung verweigert. Beck und seiner SPD werden in diesem Zusammenhang nachgesagt, sie wollten - durch das gute Abschneiden bei der Landtagswahl im März diesen Jahres beflügelt - Spitzenposition in der Landesjustiz mit Personen ihrer Wahl besetzen.
Zu dem handfesten Koalitionsstreit haben nach der Analyse von Dieckvoß (72), der bis zum Wechsel in den Landtag Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht Neustadt war, gleich mehrere Ursachen beigetragen. 1991 sei die sozialliberale Koalition - bis dahin stellte stets die CDU den Ministerpräsidenten - für beide Partner ein Novum gewesen, gemeinsam hätten SPD und FDP solidarisch und erfolgsfixiert gearbeitet. Nach zwei Legislaturperioden jedoch seien inzwischen die programmatischen Ziele beider Parteien weitgehend realisiert. In der neuen Koalitionsvereinbarung, die SPD und FDP im Mai für ihre dritte gemeinsame Legislaturperiode geschlossen haben, kann Dieckvoß denn auch die großen Themen nicht mehr entdecken: "Die Herzensangelegenheiten sind abgearbeitet." Dass das Koalitionsklima frostiger geworden ist, hängt nach Ansicht von Dieckvoß aber auch an den Personen. Der frühere Justizminister Peter Caesar, der wegen einer schweren Krankheit 1999 seinen Rücktritt erklärt hatte und wenige Wochen später gestorben war, hätte die Kandidatensuche für das Landgericht möglicherweise anders angepackt als sein Nachfolger Mertin, sagt der Ex-Fraktions-Chef, der aber auch hinzufügt: "Wenn Caesar noch da wäre, würde der Ministerpräsident so nicht agiert haben." Mit Blick auf eine Koalition ohne neue Herzenssachen und mit Differenzen im persönlichen Bereich scheint Dieckvoß der aktuellen Konflikt kaum zu überraschen: "Dann mag das so herauskommen."
Strikt wendet sich Dieckvoß gegen Beförderungen im Justizdienst, bei denen das Parteibuch eine Rolle spielt: "Das ist nicht legitim." Seit die FDP in Rheinland-Pfalz den Justizminister stelle, sei niemand wegen seiner Parteizugehörigkeit bevorzugt oder benachteiligt worden, daran dürfe sich nichts ändern. Wie berichtet, soll Mertin eine Liste Becks übergeben worden sein, auf der SPD-Mitglieder stehen, "die in der Justiz untergebracht werden sollen".
Justiz der Verlierer?
Mit Blick auf die beiden Kontrahenten Beck und Mertin sagte der frühere FDP-Fraktionsvorsitzende: "Ich sehe nicht, dass einer gewonnen hat, ich befürchte, es wird einen Verlierer geben, nämlich die Justiz." Er sei gespannt, ob der jetzt entstandenen Verdacht, Justizpositionen würden nicht nach Qualifikation sondern nach Parteizugehörigkeit vergeben, wieder ausgeräumt werden könne. Dabei sieht Dieckvoß auch Kurt Beck in der Pflicht: Hier müsse der Ministerpräsident etwas dazu tun.
Keinen Zweifel lässt indes der FDP-Politiker daran, dass ein Fehlen von Herzensangelegenheiten für eine Koalition nicht automatisch das Ende der Gemeinsamkeiten bedeutet: "Das heißt nicht, dass sie auseinander triften muss." (Foto: View)Chronik - Von unserem Redakteur: Rolf Schlicher RON - RHEINPFALZ ONLINE, Montag, 10. Dez , 03:45 Uhr

Die Affäre Puderbach
Wie Kurt Beck versucht, die Auswahl leitender Juristen zu beeinflussen / Von Eckhart Kauntz
MAINZ, 7. Dezember. Herbert Mertin (FDP) schaut nicht nur grimmig aus, er kann auch bei der Verteidigung rechtsstaatlicher Grundsätze im allgemeinen und seiner verfassungsmäßigen Kompetenzen im besonderen störrisch und grantig werden. Weil dies der sozialdemokratische Mainzer Ministerpräsident Kurt Beck nicht bedachte, als er 1999 bei seinem ersten Gespräch mit dem freidemokratischen Justizminister nach dessen Ernennung zum Nachfolger des verstorbenen Vorgängers Peter Caesar eine kleine Wunschliste der besonderen Art vorlegte, droht nun, zwei Jahre später, eine Koalitionskrise. Denn nun ist öffentlich geworden, daß Beck seinem neuen Minister von der FDP damals nicht nur alles Gute gewünscht, sondern auch die Namen von verdienstvollen sozialdemokratischen Juristen vorgetragen hatte, die der Justizminister doch bitte bei anstehenden Beförderungen nicht aus den Augen verlieren möge.

Der von dem Vortrag eines solchen Ansinnens offenbar verletzte Mertin tat jedoch nicht, was Beck ihm aufgetragen hatte. Das wiederum nahm der Ministerpräsident seinem Minister krumm. Jetzt ist die Retourkutsche vor dem Justizministerium vorgefahren. Beck nahm die seit Anfang August anstehende Neubesetzung des Postens eines Mainzer Landgerichtspräsidenten zum Anlaß, den Minister öffentlich zu desavouieren. Er lehnte es ab, mit seiner Unterschrift dem Vorschlag Mertins zu folgen und den 56 Jahre alten Klaus Puderbach, den Mainzer Leitenden Oberstaatsanwalt, auf den seit dem Spätsommer vakanten Posten eines Landgerichtspräsidenten in Mainz zu setzen. In Justizkreisen ist ein vergleichbares Handeln eines Ministerpräsidenten gegenüber seinem Justizminister nicht erinnerlich.

Puderbach gehört weder ein FDP- noch ein SPD- oder CDU-Parteibuch. Letzteres hat er vor Jahren schon zurückgegeben. Doch nach der Parteizugehörigkeit fragt Mertin nicht. Die Leistungsstärksten, versichert er, bekämen einen Posten, "die Parteizugehörigkeit interessiert mich auch nicht". Puderbach habe von allen Bewerbern die beste Qualifikation gehabt. "Die Auslese der Bewerber ist nach Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung ohne Rücksicht auf Geschlecht, Abstammung, Rasse, Glauben, religiöse oder politische Anschauungen, Herkunft oder Beziehungen vorzunehmen." So steht es im Landesbeamtengesetz - und darauf beruft sich Mertin. Bei der Beurteilung sind allein die aus der Personalakte des Bewerbers hervorgehenden Beurteilungen heranzuziehen. Jede andere Personalentscheidung, so weiß Mertin, wäre im Falle einer Konkurrentenklage des unterlegenen Kandidaten Puderbach vom Verwaltungsgericht aufgehoben worden. Und eine solche Entscheidung hätte Mertin allein zu verantworten gehabt.

Nun gilt Puderbach nicht als ein bequemer Staatsanwalt. Er ermittelte in der Besucherkontenaffäre erfolgreich gegen Mitglieder aller vier im Parlament vertretenen Parteien. Derzeit hat er den CDU-Fraktionsvorsitzenden Böhr im Visier, der im Verdacht steht, eine Wahlkampfbroschüre seiner Partei zur Hälfte aus der Fraktionskasse finanziert zu haben. Als Puderbach seine Mitarbeiter in dieser Angelegenheit in die Fraktion schickte, um dort Akten suchen zu lassen, erregte er jüngst den Zorn des Landtagspräsidenten Grimm (SPD), der die Grundsätze der Immunität verletzt sah. Auch Richter bekommen den Unmut Puderbachs zu spüren, wenn diese Prozeßtermine so terminieren, daß eine effektive Arbeitsaufteilung der Anklagevertreter nicht möglich ist. Und wenn Puderbach einzelnen Vertretern der Richterschaft schon einmal vorwirft, "keine Ahnung vom Täter-Opfer-Ausgleich" zu haben, dann schafft dies keine gute Stimmung. Puderbachs Tüchtigkeit, gepaart mit der Bereitschaft, sich klar zu äußern, gerät so bei manchem zum Ärgernis. Auch deshalb sprachen sich der fünfköpfige Präsidialrat der ordentlichen Gerichtsbarkeit und der Präsident des Oberlandesgerichtes gegen den Kandidaten Puderbach aus. Das mag Beck in seiner Weigerung, die Unterschrift zu leisten, bestärkt haben. Mertin sieht aber keinen Anlaß, solchen Empfehlungen ohne einen ihn bindenden Charakter zu folgen.

Zu schwarz gefärbt sei die rheinland-pfälzische Justiz, so die Klage aus der Staatskanzlei. "Die wollen die Festung sturmreif schießen", so tönt es aus dem Justizministerium, dem nach den letzten, für die FDP eher enttäuschenden Landtagswahlen schon ein Abteilungsleiter aus dem Umfeld Becks oktroyiert wurde. Im Justizblatt wird die Stelle des Mainzer Landgerichtspräsidenten nun neu ausgeschrieben. Sollte dabei kein Bewerber auftauchen, der nach den in den Personalakten festgehaltenen Bewertungen Puderbach das Wasser reichen kann, wird Mertin den Leitenden Oberstaatsanwalt wieder vorschlagen müssen. Dann könnte diese Angelegenheit nicht mehr, wie Mertins Parteifreund, der für Wirtschaft zuständige stellvertretende Ministerpräsident Bauckhage sagt, als eines der "kleinen Mosaiksteinchen" abgetan werden, die "dem Klima in der Koalition nicht förderlich" seien. Der selbstbewußte Kandidat Puderbach steht jedenfalls wieder auf der Liste. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.12.2001, Nr. 286 / Seite 4

Kommentar: Griff nach der Justiz
Von Winfried Folz - Es ist kein Geheimnis, dass die SPD nach ihrem Wahlsieg im März dem Koalitionspartner FDP zu verstehen gegeben hat, dass die Liberalen nicht mehr so wie bisher eine große Lippe riskieren dürfen. Schließlich könne man auch mit den Grünen koalieren, war die versteckte Botschaft. Dass Ministerpräsident Beck nicht die geringste Neigung verspürt, mit der Ökopartei eine Liaison einzugehen, spielt dabei keine Rolle. Allein diese Option ist für die FDP Drohung genug. So mussten sich die Liberalen in der Folge einiges gefallen lassen. Vor allem im Justizbereich scheint die SPD jetzt daran zu gehen, "etwas für die eigenen Leute zu tun". Sprich: Die in den Augen der Genossen schwarz gewirkte Justiz soll rote Tupfer bekommen. Ob die Einschätzung der Sozialdemokraten über die rheinland-pfälzische Justiz tatsächlich zutrifft - auch das spielt keine Rolle, solange die stärkste Regierungspartei das so sieht. Indizien für das Bestreben, das von einem FDP-Minister geleitete Justizministerium Stück für Stück zu "versozialdemokratisieren", gibt es: Zunächst wurde auf Betreiben der Staatskanzlei ein enger Mitarbeiter Becks in der Nähe von Justizminister Mertin installiert. Zudem soll es künftig auf Druck der SPD einen Richterwahlausschuss geben, mit dem die Genossen nach der Lufthoheit über die Berufungsverfahren trachten. $ Dass jetzt ausgerechnet ein von SPD-Seite als konservativ eingestufter Staatsanwalt, der nach Lage der Bewerbungen die beste Qualifiaktion mitzubringen scheint, von Beck als künftiger Landgerichtspräsident von Mainz abgelehnt wird, mag Zufall sein. Doch es bleibt der Verdacht, dass nicht Qualifikation, sondern Parteipolitik den Ausschlag gab. Kein gutes Omen für die Koalition. Dass Beck seinen Justizminister Mertin so knallhart abgeblockt hat, wird die Koaliton belasten. RON - RHEINPFALZ ONLINE, Samstag, 1. Dez , 03:45 Uhr

"Für das Klima nicht förderlich"
Koalitionspartner FDP grummelt über Becks harte Haltung gegenüber Mertin
MAINZ. Der Paukenschlag aus der Staatskanzlei hallte noch gestern nach: Das Nein von Ministerpräsident Beck (SPD) zum Vorschlag seines Justizministers Mertin (FDP) für den Posten des Landgerichtspräsidenten in Mainz treibt dem liberalen Koalitionspartner die Wut in den Bauch. "Ich würde lügen, wenn ich sagte, dass mir die Situation gefällt", spielte gestern der bei Beck abgeblitzte Minister nur mühsam seinen Ärger herunter. Und Hans-Artur Bauckhage, FDP-Wirtschaftsminister und Vize-Regierungschef, meinte vieldeutig: "Das ist eines von kleinen Mosaiksteinchen, die für das Klima in der Koalition nicht förderlich sind."
Mertin verteidigte gestern seinen Personalvorschlag - der Mainzer Leitende Oberstaatsanwalt Klaus Puderbach - mit Hinweis auf die Gesetzeslage. Schließlich müsse er jenen Bewerber vorschlagen, der aufgrund seiner Qualifikation der Beste sei. Ein anderer Vorschlag sei nicht in Frage gekommen, "schließlich will ich nicht vor dem Verwaltungsgericht Schiffbruch erleiden". Mertin spielt damit auf eine mögliche Konkurrentenklage an, die ein unterlegener Bewerber anstrengen könnte. "Ich brauche also einen gerichtsfesten Vorschlag, sonst hole ich mir eine blutige Nase." Daher habe er sorgfältig alle Bewerbungen prüfen lassen und "mir dann erlaubt, nach Gesetz und Rechtsprechung zu entscheiden". Dass Beck anderer Meinung ist, nimmt Mertin "zur Kenntnis". Der Hinweis aus der Staatskanzlei, der Ministerpräsident fuße seine abschlägige Bewertung auf das gegen Puderbach ergangene Votum des Richter-Präsidialrates und des Chef-Präsidenten, zieht für Mertin nicht. Schließlich hätten die Aussagen beider Institutionen - "bei allem Respekt" - lediglich empfehlenden Charakter. "Einfacher", so bilanziert Mertin die Beck-Entscheidung, "wird es in der Koaliton nicht." Dass Sand im Getriebe des rot-gelben Regierungsbündnisses sei - soweit will freilich niemand gehen. Aber "die SPD macht dickere Arme seit dem Wahlsieg - und Beck macht den Oberschiedsrichter", heißt es grummelnd in den Reihen der Liberalen.
Für FDP-Fraktionschef Werner Kuhn gehören solche umstrittenen Entscheidungen "zum Geschäft dazu". Es komme jetzt darauf an, die Situation "angemessen durchzustehen". Aus Kuhns Sicht hatte Mertin aufgrund der Rechtsgrundlage gar keine andere Wahl, als Puderbach vorzuschlagen. "Das ist keine Frage des Mögens oder Nichtmögens einer Person, sondern eine Frage der Qualifikation." $ Für Minister Bauckhage gilt grundsätzlich, dass Parteipolitik und Justiz "nichts miteinander zu tun haben dürfen". Ob er diesen Grundsatz im vorliegenden Fall verletzt sieht, ließ Bauckhage offen. FDP-Fraktionsmitglied Jürgen Creutzmann warnt davor, die Politikverdrossenheit in die Justiz hinein zu tragen. Von unserem Redakteur: Winfried Folz RON - RHEINPFALZ ONLINE, Samstag, 1. Dez , 03:45 Uhr


Rückblick

Die Zeit
... Klima um. Von einem aufgeklärten Absolutismus konnte jetzt keine Rede mehr ... in der
kurzen Zeit der Mainzer Republik, dem ersten Demokratieversuch auf ...
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Institut für Geschichtliche Landeskunde
... Herrschaft zur Zeit des Absolutismus und die spezifischen Ausprägungen ... besetzten
französische Truppen Mainz ( Mainzer Republik ). Von 1797 bis 1814 ...
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Mainzer Republik
... einen Band mit Flugschriften süddeutscher Jakobiner, 1975 folgte der erste Teil
mit Dokumenten zur Mainzer Republik. Eine Mainzer Dissertation von Franz ...
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Mainzer Republik
... der wichtigsten Titel zum Thema. Bundesarchiv und Stadt Mainz (Hrsg.), Deutsche
Jakobiner. Mainzer Republik und Cisrhenanen 1792-1798, Bd. 1-3, Mainz, 1981. ...
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Die Mainzer Republik
... [1], Bundesarchiv und Stadt Mainz (Hrsg.), Deutsche Jakobiner. Mainzer
Republik und Cisrhenanen 1792-1798, Bd. 1-3, Mainz, 1981. ...
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Forschungsprojekt
... der Mainzer Jakobiner und ihrer Gegner. Revolutionäre und gegen­revolutionäre
Proklamationen und Flugschriften aus der Zeit der Mainzer Republik (1792/93 ...
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Verfassungsgeschichte
... Ideelle Grundlagen. - Ausprägungen. - Bürokratischer Absolutismus III. Die
Konstitutionelle ... von 1791 bis 1814. - Mainzer Republik 1792/93 2 ...
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Ohne Titel
... Erfahrungsberichte Goethes in der Mainzer Republik. ". " Deutsche Jakobiner - Mainzer
Republik und Cisrhenanen 1792-1798 " Band 1. Handbuch, 2.Auflage, Mainz ...
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pub_step
... Verhältnis von Politik und Literatur im deutschen Jakobinismus. In: Deutsche Jakobiner.
Mainzer Republik und Cisrhenanen 1792 - 1798. Mein 1981, Bd. 1, S. 167 ...
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Jura an der Universität Mainz
... Wirkungen. Ein großer Teil der Professoren wird Mitglied des Jakobiner-Klubs, der
an der Führung der Mainzer Jakobiner-Republik maßgeblichen Anteil hat. Der ...
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Materialien zum Thema. Französische Revolution
... Literaturpraxis. Die Literaturpraxis der deutschen Jakobiner-Die Mainzer Republik-Autoren
der Mainzer Republik-Gattungen der jakobinischen Literaturpraxis, 3.40. ...
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WS 99/00
... am Beispiel der Weimarer Republik eine kritische Analyse der ... Wechselwirkungen zum
städtischen Mainzer Buchwesen im 15 ... DTP) Werkmeister Frank Scheel 6-std., ZnV ...
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Prof. Heinrich Scheel

Mainzer Republik
... Scheel, Heinrich, Die Mainzer Republik, Bd. 1-3, Berlin, 1981-1989. Impressum Dieser
Text wurde von Jörg Hartmann im Rahmen einer Facharbeit in Geschichte im ...
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Die Mainzer Republik
... Alzey, 1982. [4], Scheel, Heinrich, Die Mainzer Republik,
Bd. 1-3, Berlin, 1981-1989. Impressum. Dieser ...
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Band 3, Jahrgang 1993 - Teil 1: Sachteil, Seite: 31
... Jakobinismus-Forschung ist hoffähig geworden" : Interview mit Heinrich Scheel über
die Mainzer Republik, die deutschen Jakobiner und sein eigenes Leben / das ...
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Band 3, Jahrgang 1993 - Teil 1: Sachteil, Seite: 34
... 01668 Scheel, Heinrich: Die Arbeit des Rheinisch-Deutschen Nationalkonvents und
der zweiten Allgemeinen Administration. - Ill. In:Die Mainzer Republik / hrsg ...
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Mainzer Republik
... zugänglich zu machen. Heinrich Scheel publizierte mehrere Quellenwerke; zuerst ... Teil
mit Dokumenten zur Mainzer Republik. Eine Mainzer Dissertation von ...
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Ohne Titel
Literaturverzeichnis zur " Mainzer Republik ". " Die Mainzer Republik
1 " , Heinrich Scheel 1. Auflage , Akademie Verlag Berlin , 1989 ...
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Neuerwerbungslisten: 09/2001 ZWST 00 / Fach Philosophie
... die Französische Revolution : Bibliographische Essays von Heinrich Scheel zur Mainzer
Republik ; Holger Böning zur Helvetischen Republik ; Reinhart Siegert ...
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forum historiae iuris: Fussnoten (Vereinsverfassung)
... Bürgers, wie sie die französische konstituierte Nationalversammlung von 1791 proklamierte,
in: Heinrich Scheel, Die Mainzer Republik I, Berlin 1975, S. 766. ...
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