"Was leisten Windkraftanlagen":

Bürgerinitiative Holzbronn,

Brigitte Nold

Die Daten der Windkraftanlage Ettenheim stammen aus dem dortigen Rathaus. Der Jahresertrag der drei Windkraftanlagen wird mit circa fünf Millionen kWh angegeben. Daraus errechnet sich eine durchschnittliche Leistung von 190 kW je Anlage.

Von installierten 1,3 MW bliebt eine klägliche durchschnittliche Leistung von 0,190 MW. Eine dortige Windkraftanlage beziehungsweise der Park hat eine Auslastung von 14,6 Prozent, wirtschaftlich betrachtet ein Pleitebetrieb. Von wegen 20 Prozent Strom, dieser muss beständig jeden Tag abgedeckt werden können. Somit wird kein Strombedarf abgedeckt. Es sind Rechenspiele auf dem Papier, die nicht der Realität und dem Bedarf entsprechen.

Sollten die Anlagen zufällig mal Strom erzeugen, weil genug Wind weht, so ist dieser Strom schon längst im Stromnetz vorhanden, vorgehalten von konventionellen Kraftwerken zu 100 Prozent, dadurch verpufft der zusätzlich eingespeiste Windstrom ins Nichts.

Wie soll dadurch nur ein Gramm CO2 eingespart werden? Der nicht bedarfsgerecht erzeugte Strom erscheint nur auf dem Zähler. Es geht ja hier nur um Strom, der auf Grund der hochsubventionierten Einspeisegesetzte mit 17,8 Pfennig je kWh vergütet wird. Man kann also nicht einen einzigen Haushalt mit Windkraft zuverlässig oder bedarfsgerecht versorgen. Von Krankenhäusern, Handel und Gewerbe wird gar nicht geredet. Da die gesetzlich festgelegte Versorgungssicherheit garantiert werden muss, kann kein herkömmliches Kraftwerk abgeschaltet werden.

Diese Versorgungssprüche sind nichts weiter als ein "armseliger Werbegag", so ein Verantwortlicher von EnBW. Derselbe Mann bezeichnet die Betreibung von Windkraftanlagen bei Ettenheim mit seinen Windgeschwindigkeiten als "absoluten Schwachsinn". In Calw haben wir noch weniger Wind.

Die Stadt Calw sollte sich nicht einseitig durch Herrn Pesch blenden lassen. Er ist Vorsitzender des Bundesverband für Windenergie (BWE) in Baden-Württemberg.

Gerade deshalb müsste er der Stadt Calw von Windkraftanlagen abraten. Die Empfehlung gibt an, Anlagen erst ab 6 m/s in Nabenhöhe zu betreiben. Die fesa ist nicht ein Verein, wie in dem Artikel Calwer Journal dargestellt, sondern eine GmbH, deren alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer Dr. Josef Pesch ist.

Er sammelt in großem Stil das Geld begeisterter und oftmals sachlich wenig, beziehungsweise einseitig informierter Anleger, sucht nach Standortmöglichkeiten und vergibt schließlich die Bauaufträge.

Windkraftwerbefirmen, Anlagenhersteller und Betreiber sind keine Wohltäter in Sachen Klimaschutz, sondern handeln nur aus höchst egoistischen Motiven. Stehen die Anlagen, ist ihre Arbeit getan. Das Risiko tragen dann allein die Anleger und die Verpächter von Standorten.
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Siehe auch Schwarzwälder Bote