Blasphemie oder Windwahnsinn?

Von Übelkeit ergriffen wird der Leser der Meldung in der Passauer Neuen Presse vom 25.09.2000 mit dem Bericht über die Einweihung einer Windkraftanlage in Kugl/Niederbayern.

Im Beisein von Vertretern der Bayerischen Staatsregierung, des Deutschen Bundestages, des Bayerischen Landtages und örtlicher Vertreter der Bürgerinnen und Bürger wurde in Kugl eine Windkraftanlage von der an den Rotoren finanziell beteiligten Gemeindereferentin Anna Köck im Rahmen eines Feld-Gottesdienstes mit bemerkenswerten Predigtworten bedacht:

Sie verglich die Windanlage mit Gott. Die drei Flügel der Windräder erinnerten sie an Gott Vater, Sohn und den Heiligen Geist. So wie die Anlage unter den Menschen stehe, wohne auch Gott unter ihnen. Der Wind, den die Windräder so dringend brauchen, sei ebenfalls das Symbol für den Heiligen Geist. "Der Heilige Geist bringt Bewegung, er rüttelt uns auf - auch wenn es mir mal nicht so in den Kram passt."

Anschließend wurde die Anlage von Pfarrer Josef Göppinger gesegnet.

Wer der mächtigen, ausschließlich gewinnorientierten Windlobby, für die unsere uns von Gott anvertraute Landschaft längst zum bloßen Standort für ihre Produkte verkommen ist, in einer derart unerträglichen Mischung aus Indoktrination und Blasphemie das Wort redet, wird sich vor den folgenden Generationen verantworten müssen. Verantworten für die Blindheit - oder das Wegsehen - vor der energietechnischen Ineffizienz dieser Anlagen, die für eine Energiewende einen unaufhebbaren Unsicherheitsfaktor darstellen. Ganz im Sinne derer, die an der Energiewende nicht interessiert sind und daher nicht müde werden, dieses unwirtschaftliche, aber lukrative Faß ohne Boden zu propagieren.
Der Satz "wehret den Anfängen" könnte im Freistaat Bayern, auf Windrotoren bezogen, vielleicht noch eine Entwicklung abwenden, die Niedersachsen und Schleswig-Holstein überrannt und auf unabsehbare Zeit gezeichnet hat.

Für die Rolle der Kirchen innerhalb der perfektionierten Unredlichkeit im Bereich Windenergie kann man sich nur schämen.

Pressemitteilung des: gsgw e.V., Michael Reutemann, 26.09.2000