«…zwischen Rhein und Donnersberg…»
Appell 

 

Unser Land steht im Begriff, ein kostbares Gut zu verlieren. Der Ausbau der industriellen Windenergienutzung hat in Deutschland innerhalb von nur wenigen Jahren eine solche Dynamik entfaltet, daß Anlaß zu größter Besorgnis gegeben ist. Man läßt es zu, daß in Jahrhunderten gewachsene Kulturlandschaften, ja ganze Regionen industriell überformt werden. Allein der Zubau von Windkraftanlagen in Rheinland-Pfalz erfuhr im Jahr 2000 einen Zuwachs von über 80 % gegenüber dem Vorjahreswert. Weite Teile des rheinhessischen und nordpfälzischen Hügellandes sind bereits durch monströse, weithin sichtbare Rotorenanlagen entstellt, zahlreiche weitere Projekte sind geplant. Mit der Windenergienutzung wird eine Technologie gefördert, die für Energieversorgung, Ressourcenschonung und Klimaschutz völlig bedeutungslos ist. Die Förderung einer unwirksamen Form der Energiegewinnung zulasten der Landschaft, zulasten der Bevölkerung sowie zulasten der Wirtschaft in sogenannten "windhöffigen" Regionen ist nicht ökonomisch. 

Die staatliche Windstromförderung kostet die deutsche Volkswirtschaft Jahr für Jahr 5-10 Milliarden Mark. Diese Mittel gehen der Förderung wirksamerer Maßnahmen verloren. Bisher ersetzen die 9.375 Anlagen kein einziges Kraftwerk, dies wird auch künftig nicht möglich sein, da sie bei Windstille keine Elektrizität produzieren. Ihr Beitrag an der Stromerzeugung lag in 2000 bei knapp 2,5%. Man darf sich fragen wie unserer Land aussehen wird, wenn Windindustrieanlagen 5% unseres Strombedarfs erzeugen. 

Ökologisch und ökonomisch nutzlose Windgeneratoren zerstören nicht nur das charakteristische Landschaftsbild wertvollster Weinbau-, Natur- und Erholungsbereiche, sondern verfremden ebenso radikal die historischen Ortsbilder unserer Städte und Dörfer, die bisher von Kirchen, Schlössern und Burgen als zentrale Erhebungen in einem dichtbesiedelten Landschaftsraum geprägt waren. Immer mehr Menschen müssen es erdulden, in unmittelbarer Nähe zu Maschinen von erdrückenden Dimensionen zu leben. Junge Menschen wachsen in eine Welt hinein, in der sich naturnahe Landschaften in traurige Restbestände auflösen. 

Die Menschen unserer Region werden ihrer Naherholungsgebiete beraubt. Sie sind gesundheitsschädlichen Wirkungen der Industrieanlagen wie auch einer erhöhten Unfallgefahr durch Eisschlag im Winter und über das Jahr durch fliegende Kunststoffteile ausgesetzt. Zudem werden Schutzgebiete ignoriert. Stillschweigend werden nach EU-Vorschrift zu schützende Gebiete aufgegeben. Von ihrer ökologischen Bedeutung z. B. als Brut- und Rastflächen zahlreicher Zugvogelarten ist keine Rede mehr. 

Windkraftanlagen können nur mit hohen Subventionen bestehen – dies ist nicht sozial. 

Betreibergesellschaften im Verein mit Konzernen erzielen immense Gewinne, während das Gros der steuerzahlenden Bevölkerung lediglich Nachteile davon hat. Sinkende Immobilienwerte spiegeln den empfundenen Verlust an Lebensqualität wider - nicht nur im Nahbereich von Turbinen, sondern in Schleswig-Holstein bereits weiträumig. Immer mehr Menschen bezeichnen ihre Lebenssituation als unerträglich, wenn sie tagtäglich den akustischen und optischen Einwirkungen der immer größer werdenden (mittlerweile bis zu 120 m hohen) Windkraftanlagen ausgesetzt sind. Von Krankschreibungen und Berufsunfähigkeit wird berichtet, es häufen sich Klagen über Symptome, wie Herzrhythmusstörungen und Angstzustände, die von Infraschalleinwirkungen bekannt sind. Auch die Tierwelt leidet unter dieser Technologie. 

Die Durchsetzung des an der Lebenswirklichkeit vorbeigehenden politischen Willens ist nicht demokratisch, weil sich der politische Wille grundsätzlich an dem Wohle der Allgemeinheit zu orientieren hat. 

Eine auf kurzfristige Erfolge ausgerichtete Politik im Verein mit rücksichtslosen Betreiberverbänden ebnete den Weg: Durch Novellierungen im Bauplanungs- und Naturschutzrecht sind unsere Kulturlandschaften nahezu schutzlos der industriellen Windenergienutzung preisgegeben. Zugleich ist den Menschen, die dieser monströsen und zugleich wenig effektiven Technik unmittelbar ausgesetzt sind, das grundgesetzlich garantierte Mitspracherecht bei der Gestaltung ihres Lebensumfeldes weitgehend genommen worden. Nach wie vor werden zwischen Rhein und Donnersberg Gemeinden von Projektleitern und Investoren bedrängt, ohne Wissen der Bürger/innen Vorrangflächen für die Windindustrieparks auszuweisen. 

Eine Technologie, die weder ökonomisch noch ökologisch ist, ist keine Alternative zu herkömmlichen Kraftwerken, die ohnehin nicht Hauptquelle des CO2-Ausstosses sind. Es ist nicht logisch, eine Fehlentwicklung zu fördern. 

Angesichts schwerster Schäden, die unserer historisch gewachsenen, kulturellen Identität stiftenden heimischen Landschaft droht, rufen wir dazu auf, den gleichermaßen ökologisch wie ökonomisch sinnlosen Ausbau der Windkrafttechnologie zu beenden.

 

 

"Der Demagoge und die Masse" 
- so könnte man dieses Bild nenen.
Gehören Sie zur Masse? Glauben Sie
 a l l e s,
was "die da oben" uns erzählen
oder erlauben Sie sich als kritischer
Mensch eine eigene Meinung?


  Bürgerinitiative "Zwischen Rhein und Donnersberg"